Im ersten Teil meiner dreiteiligen BOSE Bluetooth-Lautsprecher-Testserie schaue ich mir den Bose SoundLink Mini II einmal genau an. Zum Zeitpunkt des Testberichtes kostet er ca. 160-170 Euro.
Mein Fazit zum SoundLink Mini II
⮉ Pro | ⮋ Contra |
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Die Ladeschale finde ich sehr praktisch. Der Lautsprecher lässt sich damit leicht stationär nutzen, z.B. im Wohnzimmer. Möchte man dann aber mobil sein, so kann er einfach mitgenommen werden. Wenn man zurückkehrt wird er wieder abgestellt und ist somit immer voll geladen. Bei Batteriebetrieb schaltet sich der Lautsprecher übrigens nach 30 Minuten Inaktivität aus. Wenn der Lautsprecher eingeschaltet wird, verbindet er sich mit den zwei zuletzt verbunden Geräten, er ist Multipairing fähig. In diesem Modus kann man immer nur von einem Smartphone Musik abspielen, das ist aber normal.
Wenn ihr einen möglichst kleinen Lautsprecher mit gutem Klang und sehr gutem Bass sucht, dann seid ihr beim BOSE Soundlink Mini II richtig. Der Lautsprecher gefällt mir persönlich richtig gut. Allerdings lässt sich Bose diese Qualität auch bezahlen, denn der Lautsprecher kostet zum Testzeitpunkt ca. 170 Euro.
Tipp: Wenn es dir nicht auf die Größe ankommt, dann bekommst du für den Preis auch eine große Tribit Stormbox Blast, die deutlich besser klingt.
Verarbeitung & Design
Der Bose SoundLink Mini II wiegt ca. 666 Gramm, ist etwa 18 cm lang, 5,5 cm tief und 5,5 cm hoch. Er hat ein stabiles Metallgehäuse und die Knöpfe oben sind aus Gummi. Die Gitter vorne und hinten fühlen sich so an als ob sie aus Kunststoff sind. Ich finde das Design schlicht und schick. Es gibt den Lautsprecher momentan in drei Varianten, schwarz, grau und dann noch in einer schwarzen Version mit orangefarbenem Logo. Auf der Unterseite befindet sich ein breiter Gummifuß, damit der Lautsprecher rutschfest steht.
Auf mich macht der SoundLink mini II einen sehr gut verarbeiteten Eindruck.
Klangbewertung
Manuelle Hörproben (ich höre Musik und bewerte subjektiv)
Der Lautsprecher ist recht klein und es ist das erste mal das ich vom Klang extrem überrascht bin. Der Bass ist der Hammer für diese Größe! Der Lautsprecher ist klein, klingt aber wie ein großer. Das ist der beste Bass den ich bei so einem kleinen Lautsprecher bis jetzt gehört habe. Wie auch immer die das geschafft haben, es ist beeindruckend.
Auch die Höhen und Mitten klingen klar und sauber. Dank des starken Bass kommt auch Rap, Rock oder Elektronik gut zu Geltung. Ich empfinde den Klang generell als sehr gut.
Analyse der Frequenzanalyse
Jetzt werfen wir aber wie immer einen Blick auf die Frequenzanalyse. Wir sehen hier direkt, dass die Bassbereiche hohe Werte erreichen, was meinen Eindruck also bestätigt. Der weitere Kurvenverlauf ist gut und es gibt keine starken Ausreiser. Ab 13.000 Hertz sinkt die Kurve dann stetig ab, was aber normal ist.
Ich habe die Kurve des Wharfedale grün eingefärbt und die Deckkraft reduziert um beide grob zu vergleichen. Zum Vergleich habe ich wie immer den Wharfedale Diamond 10.1 darübergelegt. Wir sehen, dass sich die Kurven annähern. Auch dies bestätigt mich in meinem Klangeindruck. Guter Lautsprecher!
Spektrum
Ich empfehle euch den Betrieb mit maximal 70-80% Maximallautstärke. Darüber kommt der Bass nicht mit und der Klang wird unausgeglichen. Das ist aber ein recht typisches Phänomen bei kleinen Lautsprechern. Die Lautstärke ist auf 80% aber immer noch gut und im Abstand von 2 Metern habe ich ca. 75 dB gemessen. Wer eine Disco mit seinem Lautsprecher veranstalten will, der sollte jedoch zu einem Größeren Modell greifen. Ich sehe den Einsatzzweck als kleinen Lautsprecher für die Küche, den Balkon oder das Wohnzimmer. Hier ist die Lautstärke vollkommen ausreichend, auch wenn es mal etwas lauter sein darf.
Es können auch externe Geräte, welche nicht bluetoothfähig sind, an den Lautsprecher angeschlossen werden. Hierfür gibt es einen Klinkeanschluss an der rechten Seite.
Bedienelemente
Auf der Oberseite befinden sich fünf Tasten. Diese sind aus Gummi. Ganz links befindet sich die An- und Austaste. Wird sie kurz gedrückt, so schaltet sich der Lautsprecher ein. Außerdem gibt er dann direkt den Batteriestand in Prozent, per Sprache aus. Will man den Batteriestand manuell abrufen, so muss die An- Austaste ca. 2 Sekunden gedrücktgehalten werden. Das Batterielicht über der AN-Austaste leuchtet je nach Akkustand in einer anderen Farbe auf. Grün ist fast voll, gelb ist halb leer und rot heißt, dass der Lautsprecher geladen werden sollte.
Als nächstes haben wir die typische Plus- und Minustaste. Damit können wir die Lautstärke verändern. In der Mitte befindet sich die Multifunktionstaste. Wenn wir diese kurz drücken wird die Musik pausiert oder fortgesetzt. Drücken wir sie jedoch schnell, zweimal hintereinander, so wird ein Lied vorgesprungen. Um ein Lied zurück zu springen muss die schnell dreimal hintereinander gedrückt werden.
Mit den Tasten könne auch Anrufe gesteuert werden. Hier die Tabelle:
Telefonfunktion/Sonstige
MFT: Multifunktionstaste, Taste mit den drei Punkten.
Funktion | Tasten |
Umschalten zwischen zwei verbundenen Geräten |
Musik auf Gerät A anhalten und auf B starten |
Anruf tätigen | MFT drücken und halten um Sprachwahl/Siri zu aktivieren |
Während eines Anrufs vom Laustprecher aufs Handy wechseln | MFT gedrückt halten |
Anruf entgegennehmen | MFT drücken |
Anruf beenden | MFT drücken |
Anruf ablehnen | MFT gedrückthalten |
Anruf stummschalten | Plus- und Minus gleichzeitig gedrückthalten |
Zwischen Anrufen umschalten | MFT zweimal drücken |
Zu guter Letzt haben wir eine Taste mit dem Bluetooth-Logo. Drücken wir diese kurz, so wird per Sprache ausgegeben mit welchem Handy der Lautsprecher aktuell verbunden ist. In meinem Fall sagt er dann "Verbunden mit Motorola G4". Wenn wir die Bluetoothtaste länger drücken, so aktiviert dies das Pairing und drücken wir sie noch länger, dann löscht der Lautsprecher alle gespeicherten Verbindungen.
Freisprechen & Mikrofon
Ich habe die Freisprecheinrichtung des Lautsprechers testen wollen, bin aber gescheitert. Ich habe mein Handy dazu mit dem Lautsprecher verbunden und einen Skype-Anruf gestartet. Der Lautsprecher piept dann kurz, der Skype Ton ist ganz kurz auf dem Lautsprecher zu hören und wechselt dann wieder auf das Handy. Ich habe es mehrfach versucht, kein Erfolg. Dann habe ich über die BOSE Webseite geprüft ob es Updates für das Gerät gibt. Wie sich herausgestellt hat, habe ich aber die aktuellste Firmware aber bereits installiert. Das zeige ich im Video auch.
Eigentlich sollte das funktionieren, ich vermute hier aber, dass es an meinem Smartphone(Motorola G4) liegt. Für mich persönlich ist die Freisprechfunktion eher unwichtig, da ich generell nie einen externen Lautsprecher zum Telefonieren nutze.
Vergleich: SoundLink Mini II - SoundLink Micro - SoundLink Revolve
Hier eine kurze Übersicht, welche ich in allen drei Testartikel einfügen werde.
Revolve | Mini II | Micro | |
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Laufzeit | bis 12 Stunden | bis 10 Stunden | bis 6 Stunden |
Ladezeit | ca. 4 Stunden | ca. 4 Stunden | 3-4 Stunden |
Wasserfest | IPX4 | Nein | IPX7/IPX4 |
App | Bose Connect | Nein | Bose Connect |
Freisprechen | Ja | Ja | Ja |
Party-Modus | Ja | Nein | Ja |
Stereo-Modus | Ja | Nein | Ja |
Größe | klein-mittel | klein | sehr klein |
Netzteil | Ja | Ja | Nein |
Ladeschale | Ja, separat erhältlich |
Ja, im Lieferumfang enthalten |
Nein |
Preis | ca. 200 Euro* | ca. 160 Euro* | ca. 90 Euro* |
AUX | Ja | Ja | Nein |
Besonderheiten | 360° Klang, 1/4 Zoll Gewinde |
Ladestand-LEDs, Befestigungslasche |
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Amazon |
Aufladen und Pairing
Der SoundLink Mini II verfügt über eine praktische Ladeschale und diese schließen wir zunächst an den Strom an. Anschließend stellen wir den Lautsprecher einfach auf der Ladeschale ab. Achtet darauf, dass er gerade bzw. korrekt steht. Wenn die Ladekontakte auf der Unterseite des Lautsprechers nämlich keinen Kontakt haben, lädt er logischerweise nicht. Die LED auf der Oberseite beginnt nun orange zu blinken, was uns symbolisiert, dass der Lautsprecher auflädt. Der Ladevorgang dauert etwa 4 Stunden und der Lautsprecher hält mit voll geladenem Akku bis zu 10 Stunden durch. Alternativ kann der Lautsprecher auch über den USB-Anschluss an der rechten Seite aufgeladen werden. Die Ladeschale müsst ihr also nicht mit euch herumschleppen.
Problem: Anderes Kabel verwendet, billiges China-Kabel
Jetzt kommen wir direkt zu einem Problem auf das ich gestoßen bin. Der Lautsprecher hat nämlich angefangen während des Ladevorgangs jede Minute zu piepen und die LED hat dann auch kurz aufgeleuchtet. Das lag daran, dass ich nicht das im Lieferumfang enthaltene dicke USB-Ladekabel verwendet hatte, sondern so ein dünneres Billigkabel. Als ich dann das dicke graue Kabel aus dem Lieferumfang verwendet habe war das Problem gelöst.
Wenn wir den Lautsprecher nach dem Ladevorgang das erste Mal einschalten, dann müssen wir die Sprache(Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch usw.) einstellen. Wir drücken dazu die Taste Plus solange, bis deutsche Sprache zu hören ist. Dann drücken und halten wir die Taste in der Mitte, die Multifunktionstaste. Der Lautsprecher hat sich nun direkt in den Kopplungsmodus begeben(das gibt er auch per Sprache aus) und deshalb öffnen wir das Smartphone und wählen dort den SoundLink Mini II aus. Fertig.
Akkuschonmodus
Hier noch eine wichtige Info zum Akku-Schonmodus des Lautsprechers! Der Lautsprecher geht in einen Schutzmodus, wenn das System vom Strom getrennt wurde und dann nicht mehr als 24 Tage verwendet wurde oder wenn er drei Tage nicht verwendet wurde und der Akkustand weniger als 10% beträgt. Um den Lautsprecher aus diesem Schonmodus aufzuwecken, muss der mit dem Netzteil an den Strom angeschlossen werden!
Lieferumfang
- Lautsprecher
- Ladeschale
- Anleitung
- Ladekabel-USB (unbedingt das mitgelieferte Kabel nutzen, kein anderes. Mehr dazu im Artikel)
- Netzteil