Ich habe vor kurzem den Marshall Kilburn getestet und werde heute einen genauen Blick auf den Marshall Acton werfen. Beide Lautsprecher sehen sich sehr ähnlich, es gibt jedoch einen großen Unterschied. Beim Acton handelt es sich nämlich um einen stationären (ohne Akku) Lautsprecher, welcher allerdings auch günstiger als der Kilburn ist. Zum Zeitpunkt dieses Test kostet der ACTON ca. 140 Euro und der Kilburn ca. 190 Euro.
Lieferumfang
Im Lieferumfang des MARSHALL ACTON haben wir ein Handbuch, das Stromkabel, den Lautsprecher und ein Klinkekabel (3,5mm).
Wie immer gibt es ein Testvideo von mir, für euch. Darin findet ihr das Unboxing, Testaufnahmen und mehr.
Pairing und Verbindung
Der Acton hat, wie bereits erwähnt keinen Akku. Deshalb muss er im ersten Schritt direkt an den Strom angeschlossen werden. Als nächstes habe ich mein Motorola G4 mit dem Lautsprecher verbunden. Dazu habe ich den Lautsprecher eingeschaltet, worauf die Input LED rot zu leuchten beginnt. Da ich aber mein Smartphone verbinden will drücke ich als nächstes den SOURCE-Knopf um Bluetooth als Quelle zu wählen. Die Bluetooth-LED blinkt dann, aber wir müssen jetzt noch den Pairing-Knopf drücken bis diese LED schnell und rot zu blinken beginnt. Jetzt ist der Lautsprecher für die Verbindung mit dem Smartphone bereit. Deshalb öffnen wir jetzt die Bluetooth-Einstellungen des Smartphones und wählen hier den ACTON Lautsprecher aus. Die Verbindung erfolgt einwandfrei und jetzt können wir bereits Musik vom Handy auf den Lautsprecher senden.
Ich hatte ja bereits erwähnt, dass der ACTON über einen 3,5 mm Klinkeanschluss (AUX) verfügt. Über diesen Anschluss könnt ihr beispielsweise einen iPod-Classic oder einen CD-Player mit dem Lautsprecher verbinden. So könnt ihr auch ältere, nicht bluetoothfähige Geräte mit dem Lautsprecher nutzen.
Bedienelemente und Anschlüsse
Auf der Oberseite des ACTON sehen wir die Elemente, Regler und Tasten. Wer meinen Test zum MARSHALL Kilburn gesehen hat, dem wird nun auffallen, das der ACTION und der KILBURN genau dieselben Elemente, Regler und Tasten haben.
Ganz links sehen wir den 3,5 mm Klinkeanschluss für den Anschluss externer Musikquellen per Kabel. Direkt daneben befinden sich die roten Status-LEDs. Jetzt kommen wir zu einem Feature was ich einfach spitze finde, die Drehregler. Von links nach rechts sehen wir hier den Regler für die Lautstärke, den Bass und die Höhen(Treble).
Neben den Reglern gibt es zwei runde Knöpfe. Mit dem oberen Knopf kann die Quelle, d.h. Bluetooth oder der Klinkeanschluss gewählt werden. Der Knopf hat aber auch noch eine zweite Funktion. Der Lautsprecher selbst geht nämlich nach 20 Minuten automatisch in den Standby-Modus falls er kein Signal empfängt. Wenn ihr den Lautsprecher dann wieder aktivieren wollt, so müsst ihr den SOURCE/WAKE Knopf drücken.
Zu guter Letzt haben wir noch den An und aus Kippschalter im Retro-Design.
Verarbeitungsqualität
Der Marshall Acton und der Kilburn sind visuell nahezu identisch. Ich blende dazu oben zwei Bilder ein. Links sehen wir den Acton und rechts daneben den Kilburn. Es gibt beide Lautsprecher wahlweise in schwarz oder cremefarben. Die Verarbeitungsqualität wirkt auf mich sehr hochwertig und das Design ist einfach schick. Das Design orientiert sich an alten Gitarrenverstärkern und ich bezeichne es deshalb als Retro-Design.
Der Lautsprecher wiegt ca. 2969 Gramm und ist ca. 26 cm breit und 15 cm tief. Inklusive seiner Gummifüße ist er ca. 16 cm hoch. Im Vergleich zum Marshal Kilburn ist er also etwas schwerer und auch etwas größer.
Das Gehäuse ist mit Kunstleder überzogen, welches eine deutliche lederartige Oberflächenstruktur hat. So wie es aussieht ist es das selbe Kunstleder, welches auch beim Kilburn verwendet wurde. Auf der Rückseite des Lautsprechers sind einige Schrauben zu sehen, woraus man schlussfolgern kann, das der Lautsprecher auch leicht zu öffnen wäre, falls dies einmal nötig sein sollte. Bitte denkt daran, dass ihr die Garantie verliert, wenn ihr Geräte öffnet!
Das gesamte Gehäuse wirkt edel und das Logo auf der Vorderseite ist mir Chrome überzogen und ändert somit die Farbe, je nach Winkel, Licht und Umgebung. Die Front des Lautsprechers ist außerdem mit einem textilartigen Gewebe überzogen.
Ich persönlich bin ein Fan von diesem Design und der Lautsprecher wirkt auf mich sehr gut verarbeitet.
Klang
Ich habe den Lautsprecher auch wieder maximal aufgedreht und der Lautsprecher ist für diese Größe recht laut (Maximaler Schalldruckpegel: 103DB SPL@1M Ground plane 300HZ, 2%THD). Dabei steht die Lautstärke des Handys und des Lautsprechers auf Maximum. Die entstehende Lautstärke ist für so einen kleinen Lautsprecher beeindruckend. Auf maximaler Lautstärke finde ich, dass der Lautsprecher leicht verzerrt. Deshalb habe ich die Lautstärke am Handy dann um 1-2 stufen reduziert. Dann war wieder alles in Ordnung und die Lautstärke war immer noch hoch genug. Für eine kleine Wohnzimmerparty reicht das Teil auf jeden Fall aus.
Ich persönlich finde man merkt, dass es sich um einen Aktivlautsprecher handelt, denn die maximale Lautstärke ist doch nochmal etwas höher als bei einigen anderen Bluetooth-Lautsprechern mit Akku, welche etwa die gleiche Größe haben. Allerdings verbraucht der ACTON vermutlich auch etwas mehr Leistung, aber dazu kommen wir gleich noch, wenn ich den Acton mit dem Kilburn vergleiche. Der Klang bzw. der Bass und die Höhen können dank der Regler individuell angepasst werden. Wenn der Lautsprecher sehr laut gestellt wird ist dies hilfreich, denn dann kann der Bass mit dem Regler bequem verstärkt werden, was ich auch getan habe.
Damit ihr eine grobe Vorstellung davon bekommt welche Auswirkungen die Regler haben habe ich einen kleinen Test durchgeführt und aufgenommen. Diesen Test findet ihr im Video oben.
Klangbewertung
Manuelle Hörproben (ich höre Musik und bewerte subjektiv)
Der Lautsprecher klingt meinem Empfinden nach wirklich sehr gut. Für diese Größe und zu einen Preis von 140 Euro ist er bis jetzt einer meiner TOP-Favoriten. Der Lautsprecher überzeugt mich in allen Genres. Suzanne Vegas "Gypsy" klingt super und die Höhen, vor allem wenn sie etwas höher singt, sind sauber und klar. Aber auch Rap, Pop und Rock klingen gut. Ich habe mir beispielsweise "Waking the Deamon" von "Bullet for my Valentine" und "The next episode" von "Dr Dre" angehört. Bei beiden Liedern empfand ich den Klang als sehr gut und der Bass ist satt und kräftig.
Analyse der Frequenzanalyse
Jetzt kommen wir wie immer zur Analyse des Frequenzspektrums. Wir sehen hier die Frequenzanalyse des Acton-Lautsprechers. Der Bass ist kräftig, was wir an den niedrigen Frequenzbereichen sehen können. Der Kurvenverlauf ist sehr solide und es gibt keine starken Ausreißer. Auch in den höheren Frequenzbereichen sehen wir noch gute Werte. All dies bestätigt mich in meiner sehr guten Bewertung des Klangs.
Jetzt schauen wir uns die Kurve im Vergleich zum Wharfedale Diamond an. Die beiden Kurven verlaufen recht ähnlich, allerdings fällt der ACTON im Bereich der Höhen nicht so gleichmäßig ab wie der Wharfedale Diamond.
Zu guter Letzt habe ich auch noch die Frequenzanalyse des Kilburn und des Acton übereinandergelegt. Der Unterschied der beiden ist nicht sehr stark, allerdings hat der Acton im Bereich der Höhen stärkere Werte.
Spektrum
Ich bewerte den Klang des ACTON für diesen Preis und für diese Größe als sehr gut.
Weitere Unterschiede zwischen dem Acton und dem Kilburn
Jetzt komme ich noch kurz zu einigen technischen Unterschieden zwischen dem ACTON und dem Kilburn.
ACTON: Kein Akku!
KILBURN: Akku, 20 Std.
ACTON: Digitalendstufe mit 2 x 8 Watt RMS (l/r) und 1 x 25 Watt RMS (sub)
KILBURN: Digitalendstufe mit 2 x 5 Watt RMS (l/r) und 1 x 15 Watt RMS (sub)
ACTON: Bluetooth Standard V4.0 EDR aptX CODEC
KILBURN: Bluetooth V4.0 mit EDR (Enhanced Data Range)
ACTON: Frequenzgang: 50Hz - 22kHz +/-3dB
KILBURN: Frequenzgang: 60Hz - 20kHz +/-3dB
ACTON: Maximaler Schalldruckpegel: 103DB SPL@1M Ground plane 300HZ, 2%THD)
KILBURN: Maximaler Schalldruckpegel: 100DB SPL@1M Ground plane 300HZ, 1%THD)
http://www.marshallamps.de/produkte/acton-black.html
http://www.marshallamps.de/produkte/kilburn-black.html
Technische Daten
Marshall ACTON im Test - Stationärer Bluetooth-Lautsprecher - Vergleich mit dem Marshall KILBURN |
Audio-Übertragungsbereich 50Hz bis 22.000Hz |
Betriebszeit Keine Angabe |
Bluetooth Version Bluetooth 4 |
Features aptX |
Gewicht (Gramm) 2969 |
Größe mittel |
Ladezeit kein Akku |
Lautsprecher Digitalendstufe mit 2 x 8 Watt RMS (l/r) und 1 x 25 Watt RMS (sub) |
Mikrofon - |
Modellname ACTON |
Preis 100 - 200 EUR |
Reichweite (Meter) 10 |
Typ stationär (Steckdose) |
Wasserfest Nein |
Sonstiges EDR + aptX |
aptX: Was ist aptX - Nutzen und Technik bei Bluetooth-Lautsprechern?
Mein Fazit
Der ACTON ist meiner Meinung nach ein sehr schicker Lautsprecher mit einem sehr guten Klang. Wenn ihr einen stationären Bluetooth-Lautsprecher sucht, dann ist er definitiv einen Blick Wert. Er wäre z. B. eine alternative zur Bose SoundTouch 10. Der ACTON hat aber im Gegensatz zur SoundTouch 10 kein WLAN, kein Internetradio, keine App und keine Preset-Tasten.
Ich persönlich steuere immer alles mit meinem Smartphone bzw. meinem Musikplayer und benötige nicht zwingend eine extra App. Für Spotify oder Radio gibt es auch Smartphone-Apps und dann kann man direkt auf den Acton-Lautsprecher streamen. Das ist jetzt aber nur meine Sicht der Dinge. Was ihr bevorzugt müsst ihr selbst wissen.
Das war ein weiterer Testbericht von mir und ich hoffe er hilft euch weiter.
Habe auch mal nachgetestet...
Hallo,
Ich wollte auch noch was loswerden zu den beiden Lautsprechern. Vom Klang her sind das 2 Welten. Jedenfalls bei meinen beiden Lautsprechern. Der Kilburn klingt wärmer und weicher, der Acton hat ein ganz anderes Klangbild. Habe beide über ne Weiche mit Klinke mit der selben Musik betrieben. Jedenfalls klingen Electro-Stücke auf dem Acton besser... mein Eindruck ist das zumindest, Goa und Classic-Electro habe ich getestet. Rock ist auf dem Kilburn nesser anzuhören. So einen Unterschied hätte ich nicht vermutet.
Danke für eine
Danke für eine Erwahrungswerte. Der direkte Vergleich zwischen zwei Modellen ergibt im Live-Betrieb dann die Nuancen. Grob hört man das auch, wenn man die Modelle in der Vergleichsdatenbank lädt die ich vor kurzem erstellt habe.
Grafiken
Ich kann mir nicht Helfen. Warum werden die Amplitudenfrequenzgänge nicht wie üblich auf einer Logarithmischen x-Achse dargestellt? Wie wurden die denn gemessen?