Was erwartet uns beim Abramtek E600. Ich habe mir den Lautsprecher ganz genau angeschaut.
Fazit
⮉ Pro | ⮋ Contra |
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Ein interessantes Design und eine große Basstube und oben sitzt ein kleiner Lautsprecher drauf. Optisch mal etwas anderes, aber auch ca 3,5 Kilogramm schwer und 60,5 cm hoch. Ein Akku ist auch verbaut womit er auf mittlerer Lautstärke auch etwa 5-6 Stunden durchhält.
Es handelt sich um ein 360° Modell und solche Modelle haben immer einen spezielleren Klang, da sie darauf ausgelegt sind den Klang in alle Richtungen abzugeben. Schaut man sich z.B. die Klanganalyse des Ultimate Ears Megaboom an, dann sehen wir ähnliche Schwankungen in der Frequenzanalyse.
Schwächen hat er jedoch in der Auflösung der Höhen und Mitten. Der Preis von 250€ erscheint mir deshalb recht hoch. Für die Hälfte wäre er interessant, wenn jemand auf viel Bass steht und nicht so sehr auf Details und Auflösung achtet. Das wäre dann wie ein großer Megaboom mit viel mehr Bass.
Er eignet sich nicht um Filme zu schauen, zumindest nicht per Bluetooth, denn es gibt eine Verzögerung von ca. 0,5 Sekunden und dadurch sind Bild und Ton nicht mehr Lippensynchron. Allerdings kann er auch per Klinkekabel verbunden werden, dann gibt es keine Latenz. Allerdings ergibt sich ein hohes Grundrauschen sobald der Klinkestecker eingesteckt wird.
Design und Verarbeitung
Die Verarbeitung wirkt solide für den Preis aber auch nicht super hochwertig. Das lange Unterteil besteht aus Kunststoff. Die Platte oben, da wo sich die Mediatasten befinden, besteht aus Metall.
Der Lautsprecher ist ca. 60,5 cm hoch und der Durchmesser beträgt etwa 13,5 cm. Damit ist die Standfläche recht gering und kleiner als bei vielen anderen Lautsprechern.
Bedienung/Anschluss
Es ist möglich zwei E600 per TWS zu verbinden, was ich aber nicht testen konnte, da ich nur ein Modell hier habe. Allerdings ist eine Daisy-Chain auch möglich, da der Lautsprecher über einen AUX und einen Out verfügt. Eine Taste um alles auf Werkseinstellungen zurückzusetzen ist auch vorhanden.
Unter dem Hauptlautsprecher gibt es ein Licht, doch dieses Licht kann nicht abgeschaltet werden! Der Ladevorgang über USB-C liegt bei 6-8 Stunden(8800 mAh Akku). Während des Ladevorgangs leuchtet auf der Rückseite eine LED rot auf und sie erlischt, wenn der Akku voll geladen ist.
Mit der M-Taste lassen sich zwei EQ Modi auswählen.
- EQ1: Bass Boost
- EQ2: 360° Surround Boost
Mit den Mediatasten auf der Oberseite steuern wir die Musik:
- Plus oder Minus drücken und halten erhöht oder senkt die Lautstärke
- Plus oder Minus kurz drücken springt ein Lied vor oder zurück
- Play/Pause kurz drücken pausiert oder setzt Musik fort. Drücken und halten schaltet den Lautsprecher aus.
Klang
Zuerstmal ist es wichtig zu verstehen wie der Lautsprecher aufgebaut ist. Der obere Teil mit dem schwarzen Textilstoff ist der Lautsprecher der für die Mitten und Höhen zuständig ist. Der liefert einen der Größe entsprechenden Klang und hat zwei gleiche Treiber verbaut die frontal gesehen im 45° Winkel nach links und rechts zeigen. Es handelt sich um einen sogenannten 360° Lautsprecher bei dem der Klang möglichst in alle Richtungen abgestrahlt wird. Der große Zylinder ist eine große Basstube und nur für den Bass zuständig.
Der Bass ist fühlbar, präzise angenehm und tief. Bisher hatte noch kein Modell im Test, dass so einen Bass abgibt. Aber das ist an sich auch klar, da die Basstube so groß oder größer ist wie viele mobile Lautsprecher. Bass ist definitiv seine Stärke.
Schauen wir uns jetzt aber die Frequenzanalyse an bei dem das Mikrofon optimal, direkt auf den Treiber gerichtet war. Hier sehen wir, dass es im Bereich um die 1500 Herz einen starken Boost gibt der dann aber abfällt. Die Kurve ist da doch recht durchwachsen.
Eine weitere Analyse wurde so durchgeführt, dass das Mikrofon frontal von vorne, also zwischen die zwei Treiber zeigt. Das ist ein eher praxisnahes Szenario. Der Bass ist weiterhin kräftigt aber die Kurve ändert sich nochmal deutlich. Es gibt hier sehr viele stärkere Schwankungen und der Boost ist vor allem zwischen 1000Hz und 4000Hz zu sehen.
Deaktivieren wir den Bassboost und wechseln in den normalen Modus, dann hat das auch einen Einfluss auf die anderen Frequenzen, welche nicht im Bassbereich sind.
An den Kurven sehen wir, dass der Klang in den Höhen und Mitten doch recht durchwachsen ist. Beim Testhören merke ich, dass der Lautsprecher dort eben nicht so gut und klar auflöst. Stelle ich meinen Teufel Boomster zum Vergleich daneben, dann höre ich das sehr deutlich. Da darf man sich nicht von der Größe täuschen lassen, denn das oben ist eben eine kleine Box, mit zwei gleichen Treibern und mit 10,5 cm Höhe und einem Durchmesser von 13,5 cm. Das hört sich auch so an.
Der Bass kommt bis zu einer Lautstärke von bis zu 80% sauber mit würde ich sagen. Bei einem Lied wie "Better of alone" fangen leichte Gegenstände auf dem Tisch an zu vibrieren. Da erreicht er dann einen echt tiefen, räumlichen und fühlbaren Bass.
Der Preis muss hier wie immer berücksichtigt werden und der lag zum Testzeitpunkt bei 250€, was nicht grade wenig ist. Dafür habe ich mehr erwartet, also ich finde das ist für die Leistung etwa 100€ zu teuer, vor allem wegen der Auflösungsschwäche in den Mitten und Höhen. Es handelt sich um eine recht unbekannte Marke und in dem Preisbereich gib es eben einige Konkurrenz bekannterer Marken wie JBL, Marshall oder Teufel.
Vergleiche diesen oder andere Lautsprecher miteinander in Klang und Daten: Bluetooth-Lautsprecher Klangvergleich
Technische Daten
- 3400 Gramm
- 14,3 cm x 60,2 cm
- 3xLautsprecher oben: 66 mm
- Subwoofer: 166 mm
- Frequenzbereich: 30 bis 20.000 Hz
- Akku: 8800 mAh
- SNR: <= 95 dB
- Verzerrung <= 0.5%
- Ladezeit: ca. 6-8 Stunden
- Bluetooth 4.2
- Maximale Laufzeit maximal 4 Stunden bei hoher Lautstärke
- Maximale Laufzeit bei mittlerer Lautstärke 6-8 Stunden
- 100 Watt Maximal
- 60 Watt Subwoofer
- Basstechnologie: DPAC-Technologie (Dual Pressure Air Compression)
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